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Autark
Premiere: 11.01.2001
Derniere: 31.12.2003
„Autark“ kommt aus dem Griechischen und heißt soviel wie „vom Ausland unabhängig“. Doch was ist das Ausland für Django Asül? Aus seinem türkischen und niederbayerischen Blickwinkel heraus kommt eigentlich nur Deutschland in Frage. Doch ist Deutschland nach über zehn Jahren Mauerfall ein Land? Wäre Deutschland besser beraten, wenn es eine Einheit mit der Türkei statt mit der DDR anstrebt?
Doch damit nicht genug. Es ergeben sich noch ganz andere Fragezeichen: Warum ist der Bischof von Paris 1974 in einem Bordell gestorben? War Django Asül in seiner Grundschulzeit in Lebensgefahr oder in Todesgefahr? Befindet sich die Jugend von heute in einem Degenerationskonflikt? Was hat Patrik Lindner im Navigationssystem verloren? Ist Hans Reutlinger als Diplom-Verwaltungswirt bei der Stadt München überlebensfähig? Ist es für die innere Sicherheit der Türkei besser, wenn sich Django Asül außerhalb befindet? Ist Verwandtschaft an Weihnachten ein ausreichendes Tatmotiv für ein Massaker? Regiert in Hengersberg der Krieger- und Veteranenverein? Warum wird man im ICE mit Senilismus jenseits dreistelliger Dioptrienwerte konfrontiert? Weshalb ist Bayerns Innenminister Beckstein kein Ausländerfeind?
Alles Fragen, denen Django Asül – egal ob es ihm paßt oder nicht – ausgesetzt war und ist. Und so holt ihn so manches Mal die Vergangenheit ein, obwohl die Gegenwart sich schon längst verflüchtigt hat.
Also macht er sich auf den Weg, um wenigstens die Zukunft noch halbwegs zu gestalten. Doch was bringt die Zukunft in Deutschland? Die Deutschen werden immer weniger und älter. Die Einwanderer sind zwar jünger, aber nicht deutscher, was im Endeffekt niemanden weiterbringt. Sogar die Türken wünschen sich und den Deutschen mittlerweile weniger Ausländer, Asylanten, Arbeitslose und so Zeug. Django Asül befindet sich in seinem zweiten Soloprogramm auf der Suche nach der Quadratur des Kreises, obwohl er eigentlich zufrieden sein könnte. Als Niederbayer hat er mit Deutschland nichts zu tun. Aber: Als Letzter in der Familie hat er einen türkischen Paß – also eine echte Randgruppe. Die Zeiten werden also auch für Django Asül härter. Man darf gespannt sein, ob Django Asül sich von alldem aus der Ruhe bringen läßt oder ob er jetzt erst recht das ist, was er schon immer sein wollte: Autark.