Kolumnen

Stalking ist eine sehr üble Sache. Dieses Martyrium muss derzeit leider ein Fußballer von Arsenal London ertragen. Sein Name: Mesut Özil. Der Name seines Stalkers: Jogi Löw. Dass Löw dabei von Oliver Bierhoff assistiert wird, macht die Sache nur noch deprimierender.  
Eigentlich unvorstellbar: Da haut Mesut extra ab aus Deutschland, macht eine Rufumleitung auf eine Änderungsschneiderei in Herne – doch der DFB lässt nicht locker. Das schreit förmlich nach einem neuen Hashtag. MeToo ist out. Jetzt ist die Zeit gekommen für MeSoot.
Es müssen sich letzte Woche dramatische Szenen abgespielt haben auf dem Vereinsgelände von Arsenal. Mit einem miesen Trick hatten sich Löw und Bierhoff Zutritt verschafft. Löw gab sich als Bierhoff aus und Bierhoff als Löw. Wer sollte dieses perfide Manöver durchschauen?  
Zumal viele Sicherheitsleute und Pförtner ja eine Fußball-WM auch erst ab dem Achtelfinale schauen. Nur Naivlinge mögen damit gerechnet haben, dass beim DFB Sitte und Anstand noch was gelten. Die Verlegung des Länderspiels gegen Peru von Frankfurt nach Sinsheim neulich spielt eine nicht unbedeutende Rolle in diesem Thriller. Offiziell hatte DFB-Boss Grindel einfach nur die Hosen voll vor den Frankfurter Aktivisten für bezahlbaren Wohnraum. Doch die unbestätigte Wahrheit ist:
Eigentlich sollte das Spiel sogar im Arsenal-Stadion stattfinden, damit Löw und Bierhoff Gelegenheit bekommen, Özil quasi vor der Haustür in die Enge zu treiben. Stimmen die Gerüchte, wollte Löw den verdienten Ex-Nationalspieler dazu bringen, vor den Augen von Bierhoff mit dem Bundestrainer zu telefonieren.
Aber was bezweckt der DFB mit diesen mafiösen Methoden? Will man auf diese Art Özil dazu bewegen, sich für die EM-Bewerbung des DFB einzusetzen und so seinen Fußballfreund Erdogan zu brüskieren? Oder hat Löw einfach Panik, weil er eine sportliche Qualifikation für die EM 2024 für aussichtslos hält? Gibt womöglich Grindel nur den Druck weiter, den ihm seine Parteifreundin Merkel aufbürdet? Tendenziell wird Merkel Ende Oktober wahrscheinlich nicht mehr Bundeskanzlerin sein. Sie braucht eine Anschlussverwendung.
Falls sie DFB-Integrationsbeauftragte wird: Hoffentlich geht sie dezenter vor als Jogi Löw.