12.03.2012
Einmalige Rekorde in Spanien
Kolumne im Donaukurier vom 09. März 2012

Gar Seltsames hat sich in den letzten Tagen zugetragen. Zunächst verlor Bayerns Exportartikel Nummer eins, der FC Bayern München, in Leverkusen 2-0. Und das, obwohl der Rekordmeister eigentlich gut und gerne hätte schon 2-0 führen können zur Halbzeit. Das führte zu kollektiver Depression bei den Bayern-Spielern. Und sogar mitunter zu Auseinandersetzungen auf dem Spielplatz. Nette Menschen wie Thomas Müller und Boateng pflegten vor Millionen TV-Zuschauern einen Dialog, der in der Form auch hätte zwischen Merkel und Rösler stattfinden können. Aber was hatte Leverkusen nun davon, so viel Unruhe bei den Münchnern gestiftet zu haben? Oder anders gefragt: Wie nachhaltig war dieser Erfolg für die Leverkusener selber? Brachte es tatsächlich diesen Motivationsschub, den die Mannschaft paar Tage später gegen Barcelona in der Champions League benötigen würde? Kurzum: Bayer Leverkusen kann nun stolz darauf sein, zwei Rekorde aufgestellt zu haben gegen die Spanier. Noch nie hat eine deutsche Mannschaft 1-7 verloren in der Champions League. Und noch nie hat ein Team fünf Tore in einem Spiel vom selben Spieler kassiert. Welche Lehre sollte man aus dieser Geschichte ziehen? Ganz klar: Es macht langfristig keinen Sinn, Bayern oder bayerischen Institutionen das Leben schwer zu machen. Man zahlt am Ende selber drauf. Und zwar schneller als man denkt. Genau daran sollte ganz Deutschland denken, wenn nun Seehofer wie angekündigt das Thema Schuldenabbau angeht. Wenn andere Bundesländer sich gegen eine Reform des Länderfinanzausgleichs stellen, wird das unweigerlich zu einem Desaster für Deutschland führen. Drohende Konsequenzen wären zum Beispiel Ausschluss aus der EU. Oder der generelle Verbot von Zapfenstreichen für gestrauchelte Bundespräsidenten. Oder Kanzler darf nur noch werden, wer vorher ein Praktikum in Griechenland gemacht hat zum Thema seriöse Staats- und Kontenführung. Denn Merkel offenbart noch große Defizite auf diesem Gebiet. Sie behauptet immer noch, Griechenland sei zu retten. Mit dieser Haltung hätte sie Pressesprecherin von Bayer Leverkusen werden sollen. Nach der Pleite in Barcelona hätte sie wohl gesagt: Auch wenn der Schiedsrichter bei 1-7 abgepfiffen hat, rechnet sie fest mit einer positiven Reaktion. Alles andere liegt im Ermessen der Europäischen Zentralbank oder Ersatzbank. Und Bayern wird Basel glatt besiegen.
Sonst tauchen wieder ein paar Schwarzgeld-CDS auf.

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