24.01.2020 12:04
Davos: Trump will unabhängig sein...sogar vom Klima
Kolumne im Donaukurier vom 24. Januar 2020

Was genau findet eigentlich in Davos statt: Die Weltwirtschaftskonferenz oder doch eher die Weltklimakonferenz? Glaubt man der Berichterstattung, wurde da nicht so viel über Wirtschaft geredet. Die Rahmenbedingungen dieser Veranstaltung haben es ohnehin in sich. Für die Teilnahmegebühr könnte man sich im nördlichen Oberfranken ein schönes Haus mit großem Garten kaufen. Und ein paar Tausend Leute machen sich vornehmlich mit dem Privatjet auf dem Weg dorthin. Also nach Davos, wo diese Konferenz alljährlich stattfindet.
Wobei sich somit schon die Frage stellt, wieso so etwas eigentlich nicht im Großraum Hof stattfindet. Die Hotelpreise sind ungefähr 7000 Prozent niedriger als in Davos. Es gibt eine solide Autobahn und für die Unverbesserlichen sogar einen Flughafen. Auf die fränkische Küche ist Verlass. Und wer sich mal einen Globus genauer angeschaut hat, wird auch gleich erkannt haben, dass Hof wesentlich zentraler liegt als Davos. Gerade in Zeiten von Klimadiskussionen der wohl eklatanteste Vorteil für Hof: Die Stadt liegt gut 1000 Höhenmeter niedriger als Davos. Experten haben ausgerechnet: Allein die Bewältigung dieses Höhenunterschiedes benötigt so viel Kerosin, Benzin und Strom, dass damit locker eine Großstadt ohne Konferenz ein Jahr lang auskommen könnte.
Ein Konferenzteilnehmer namens Donald Trump ist rein statistisch eindeutig stärker an Wirtschaft als an Klima interessiert. Denn er reiste standesgemäß mit zwei Jumbo-Jets an. Nach der Landung in Zürich ging es mit sieben Hubschraubern weiter nach Davos. Es hätten wohl auch ein Jumbo und ein Hubschrauber gereicht. Aber aus Sicherheitsgründen darf und muss es eben mehr sein. Die Gefahr, dass Fans von Grünen-Chef Habeck das Trumpsche Fluggerät mit Avocados beschmeißen, um das Landen zu verunmöglichen, wäre zu groß. Unter den gegebenen Umständen jedoch wüsste die Anti-Trump-Fraktion gar nicht, wo sie so viele Avocados auftreiben will. Tage vorher brachten große Frachtflugzeuge das übliche Glump, was ein Präsident im Alltag so braucht:
Büroklammern, frische Unterwäsche, Kekse und WLAN. Selbst der Treibstoff für Jumbos und Helikopter wurde eigens angeschafft. Wer weiß, ob nicht irgendwelche üblen Gesellen sonst das Kerosin heimlich mit Greta-Tonaufnahmen beschallen und somit untauglich machen. Nicht umsonst braut sich Amerika seit Jahren sein Öl selber dank Fracking.
Trump macht damit deutlich: Er will unabhängig sein. Sogar vom Klima.

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