15.03.2019 18:03
Brexit und der europäische Fußballfrieden
Kolumne im Donaukurier vom 15. März 2019

Die Brexit-Verhandlungen sind längst über die heiße Phase hinaus.
Verbrannte Erde macht sich überall breit. Eine Win-Win-Situation der umgekehrten Art sozusagen. Kritiker der EU lachen sich schlapp, weil sie sich bestätigt sehen. Immerhin war ja die EU mal ein Friedensprojekt. Und der Euro sollte für eine Angleichung der Lebensverhältnisse sorgen. Passiert ist tendenziell eher das Gegenteil. Doch zwei Tage in dieser Woche haben gereicht, um auch in Deutschland viele zu Brexit-Fans zu machen. Denn wenn drei deutsche Teams in der Champions League mit insgesamt 3-17 Toren gegen englische Mannschaften ausscheiden, hat auch der letzte Fußball-Fan begriffen:
Wenn es mal mit Deutschland aufwärts gehen soll fußballtechnisch, muss erst mal England komplett ausgeschlossen werden. Also nicht nur politisch, sondern auch sportlich. Es ist also zu erwarten, dass der DFB einen Antrag bei der EU stellt, den britischen Fußballverband aus der UEFA auszuschließen. Und zeitgleich muss ein Sonderfonds eingeführt werden zum Angleichen der Lebensverhältnisse in der Champions League. Länder wie Spanien und Italien zeichnen sich beispielsweise dadurch aus, dass sie innenpolitisch zerrissen sind und finanziell auf dem Zahnfleisch daherkommen. Sportlich wiederum läuft es relativ gut. Juventus Turin und dem FC Barcelona ist der Sieg in der Champions League zuzutrauen.
Da wäre es doch im Sinne des europäischen Fußballfriedens, wenn solche Teams pro Sieg einen Punkt als Transferleistung nach Deutschland schicken. Oder andersrum: Deutschland darf seine Nettozahlungen nach Brüssel analog zum Erfolg in der Champions League gestalten. In dieser Saison hätte Deutschland nach dem 3-17 Anspruch auf 14 Milliarden netto von der EU, weil ja die Tordifferenz insgesamt minus 14 beträgt.
Dieses Geld müsste nicht in den Konsum investiert werden wie in opulente DFB-Kongresse in Luxusresorts. Sondern in die Spitzenteams der Bundesliga. Denn sonst fahren die Mannschaften auf Verschleiß.
Leute wie Robben oder Ribéry müssen im Rentenalter noch als Spitzenkräfte agieren. Die Parallele zur Politik ist eindeutig. Auch die Bundesregierung lässt Straßen, Autobahnen und Schulen verrotten, um stattdessen teure Wahlgeschenke zu finanzieren. Die Folge?
Deutschland verliert in Zeiten der Globalisierung den Anschluss. Das Mobilfunknetz ist selbst in Albanien deutlich besser als in Deutschland. So gesehen waren Bayern, Schalke und Dortmund diese Woche im Funkloch.

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