29.03.2019 14:47
Autonom und Auto = Sicherheit und Umweltschutz
Kolumne im Donaukurier vom 29. März 2019

Autonom und Auto brachte der Normalbürger bisher kaum in einen konstruktiven Zusammenhang. Im Gegenteil, Autonome zerlegen sogar hie und da – siehe G20-Gipfel in Hamburg 2017- gerne Autos. Der Autonome an sich scheint eher eine Allergie auf Autos zu haben. Die EU aber beabsichtigt, das Autonome in die Autos zu bringen. Das ist eine sehr versöhnliche Geste. Damit will die EU einerseits zeigen, dass ein positiver Kontext mit dem Autonomen durchaus machbar ist. Andererseits verdeutlicht die EU, dass sie nach wie vor nicht auf Chaoten angewiesen ist, um Chaos zu stiften. Bei den neuesten Plänen schlägt die EU hingegen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Sicherheit und Umweltschutz! Denn ab 2022 sollen nur noch Autos mit allerlei Helferlein und Frühwarnsystemen auf die Straßen kommen. Kaum wird der Fahrer müde oder abgelenkt, schlägt das Auto in naher Zukunft gleich Alarm. Ob das mittels einer ohrenbetäubenden Sirene bewerkstelligt werden soll oder ob dann einfach Lieder von Heino ertönen, ist noch nicht final entschieden. Auch ein Abstandstempomat soll verbindlich werden. Ob sich der Abstand rein auf das Auto bezieht oder generell auf die Person, die das andere fährt, ist gerade Gegenstand angeregter Diskussionen in Brüssel. Sinn machen solche Vorkehrungen allemal. Denn nach jahrelangen Untersuchungen haben EU-Politiker herausgefunden: Ein Zusammenstoß zweier Autos wird umso unwahrscheinlicher, je größer der Abstand zwischen den Fahrzeugen ist. Vorgeschriebener Mindestabstand bedeutet natürlich auch automatisch weniger Autos auf den Straßen. Es ist dann nur eine Frage der Zeit, wann der feinstaub- und stickstoffbedingt variable Mindestabstand kommt. Da wird der Normalbürger schon gar nicht mehr aus der Garage rausfahren können, weil das nächste Auto nur 5 Kilometer entfernt sein Unwesen treibt.
Jedes Auto, das nicht fährt, kann weder einen Unfall produzieren noch Schadstoffe. Wenn das mal keine Win-Win-Situation wird!
Apropos Win-Win: All diese Sicherheitssysteme kosten natürlich ein Heidengeld und waren bislang eher der automobilen Oberklasse vorbehalten.
Kleinwagen werden dadurch drastisch teurer. Und der sauberste Kleinwagen ist immer noch der, der gar nicht erst gekauft und somit im Vorfeld auch nicht gebaut wird. Das ist effektive Klimapolitik, ohne den Kunden mit Fahrverboten zu drangsalieren. Schöner Nebeneffekt: Der Mindestabstand zwischen der EU und den Bürgern wird wieder kleiner.

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