19.03.2021 18:05
Alfred Sauter - ein Mann für Olaf Scholz ?
Kolumne im Donaukurier vom 19.03.2021

Die CSU soll also ernsthaft für all das Fehlverhalten Einzelner im Großraum Bayrisch-Schwaben herhalten. So musste sich beispielsweise vorgestern der CSU-Generalsekretär Blume im Bayerischen Fernsehen fragen lassen, wieso keine SPD-Abgeordneten irgendwelche Masken-Deals zustande gebracht hätten. Als hätte Blume nicht genug damit zu tun, in den eigenen Reihen für Ordnung zu sorgen, soll er auch noch die ökonomische Inkompetenz des politischen Gegners analysieren. Denn das sollte eher in der SPD für Entsetzen sorgen: Wie konnte es so weit kommen, dass kein einziges Unternehmen SPD-Abgeordnete in Sachen Maskenhandel für kompetent hält? Muss man sich da noch wundern über die desaströsen Umfragewerte der SPD auf Bundes- und Bayern-Ebene? Da passen auch die Wahlergebnisse in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg ins Bild: Frau Dreyer und Herr Kretschmann wurden gewählt wegen ihrer Persönlichkeit. Gerade im wirtschaftsstarken Ländle krebst die SPD knapp über der Wahrnehmungsschwelle. Ohne Vertrauen aus der Wirtschaft kann eine Partei unmöglich kanzlerfähig werden. Wenn Olaf Scholz sich Chancen ausrechnen will auf die Kanzlerschaft, bleibt ihm eigentlich nur noch ein Ausweg: Er muss sich Alfred Sauter ins Team holen. Oder zumindest jemanden, der ein Händchen für Geschäfte hat wie Sauter. Bezüglich Sauter hat sich CSU-General Blume im TV gewundert, wieso denn jener trotz des CSU-Verhaltenskodex´ sich als Anwalt zur Verfügung stellt für hochprofitable Transaktionen. Nur darf in Erinnerung gerufen werden: Dieser Kodex wurde vor sieben Jahren wegen der sogenannten Verwandtenaffäre erstellt. Zum einen hat Sauter nie Masken an Verwandte oder von Verwandten kaufen wollen. Zum anderen kommt im gesamten Kodex weder das Wort Maske noch Pandemie vor. Dass Sauter sich mindestens bis gestern eher wortkarg gab, hat auch etwas mit seinem Berufsethos zu tun. Wer als Anwalt nicht die Klappe halten kann über Vertragsinhalte, kann gleich einpacken. Da hat Loyalität dem Mandanten gegenüber eindeutig Vorrang vor der Neugierde der ohnehin gereizten Öffentlichkeit. Und Anstand war noch nie eine praktikable Größe im juristischen Dschungel. Übrigens: Die Bundesregierung hat 2020 über 430 Millionen Euro für Berater rausgehauen. Und es kam nix Brauchbares dabei raus. Dagegen ist Sauter effizient – und spottbillig. Die Bundesregierung sollte Sauter sofort aus dem Landtag rauskaufen. Sauter hat zu Genüge bewiesen: Er ist sein Geld wert.

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