07.06.2014
Löw, die Druck-Frage und ganz viele Umfragen
Kolumne in der Abendzeitung vom 07. Juni 2014

Der Druck auf die Nationalmannschaft war sehr hoch. Zu hoch. Der Bundestrainer musste sich was einfallen lassen, damit die Erwartungshaltung sich wieder normalisiert. Und er hat es wieder einmal geschafft. Zunächst plant er ein Trainingslager, in dem so ziemlich alles wichtiger war als Fußball. Dann hat er das Team gegen Kamerun so eingestellt, dass die Fans spätestens zur Hälfte der ersten Halbzeit die WM liebend gerne um mindestens ein Jahr verschoben hätten. Bester Mann war Thomas Müller. Und der Fast-und/oder-Falsch-Stürmer Müller erbat sich dann eine klare Perspektive. Nicht in der DFB-Elf, sondern beim FC Bayern. Was wiederum Schlagzeilen für den FC Bayern generierte, weil niemand mehr an eine Weltmeisterschaft dachte. Dementsprechend deutlich fallen die Umfragen aus: nur noch 15 Prozent der deutschen Fans tippen auf einen Weltmeister Deutschland. Aber genauso viele rechnen mit einem Aus nach der Vorrunde. Die Allermeisten gehen von einem Aus im Viertelfinale aus. Löw hat sich als Meisterpsychologe bewährt. Der DFB selber will auch noch eine Umfrage machen. Deren Resultat wird dann besagen: Die meisten Umfrageteilnehmer sind restlos überzeugt, an einer Umfrage teilgenommen zu haben.

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