donaukurier
Schöner Wohnen & schöner Sägen
Kolumne im Donaukurier, in der Mittelbayerischen Zeitung und der Passauer Neuen Presse vom 03.01.2025
Was bringt das neue Jahr? Und was kann sich der Durchschnittsbürger vom Staat abschauen? Sehr pauschal formuliert bringt das neue Jahr schon mal mehr Geld für den Staat. Weil ein Vorsatz vom Staat darin besteht, sich mehr Geld vom Steuer- und Beitragszahler zu holen. Und ja: Der Normalo kann sich da was abschauen durch simples Nachahmen. Das Thema Mobilität mag da sehr anschaulich sein: Wie an jeder Tankstelle zu merken, genehmigt sich der Staat jetzt noch mehr Geld aus jeder Tankfüllung. Die Rechnung geht für den Staatssäckel natürlich nur auf, wenn nicht weniger Auto gefahren wird. Zumindest nicht mit einem Verbrenner. Woraus sich für die Bürger schon mal der Vorsatz ableiten lässt: Unbedingt fleißig Auto fahren, um den gar nicht mehr so richtig amtierenden Wirtschaftsminister nicht in noch ungünstigere Stimmung zu versetzen.
Weil der Staat tendenziell sehr weitsichtig agiert, weiß er auch: Der Bürger an sich ist ein Lump – er weicht gern aus, wenn er mehr zahlen soll. Es könnte also sein, dass Leute bei der Mobilität sparen und sich dafür mehr der Immobilität widmen. Sprich: Wer weniger fährt, hat mehr Zeit zum Wohnen. Also darf aus Staatssicht auch das Wohnen auf keinen Fall weniger einträglich werden. Das ideale Gegenmittel: Wohnraum knapphalten. Und passend dazu eine Grundsteuerreform, bei der der Staat sich selber nicht so recht sicher ist. Das macht das Wohnen umso werthaltiger. Mediale Aufmerksamkeit genießt zum Beispiel derzeit das Haus (Baujahr 1999) des ehemaligen Nationaltorwarts Jens Lehmann. Das steht für 12,9 Millionen Euro zum Verkauf. Lehmann selber wird wahrscheinlich gut die Hälfte dafür bezahlt haben. Daher der Expertentipp: Wer von den steigenden Immobilienpreisen im Jahr 2025 profitieren will, sollte jetzt verkaufen. Herr Lehmann darf auch als Vorbild gelten, wie man den Wert einer Immobilie steigert: Er hat gern mal mit einer Kettensäge die Garage eines Nachbarn verschönert. Das hat sogar die Justiz so intensiv beschäftigt, dass die kreativen Sägebemühungen eine sechsstellige Strafe für Lehmann nach sich gezogen haben. Das wiederum hat nicht nur ihm, sondern auch seinem Anwesen viel PR beschert. So dass eine siebenstellige Wertsteigerung die Folge ist. Wogegen die Strafe sich wie eine kleine Provision anfühlt. In diesem Sinne: Auf ein fröhliches 2025 – und lustige Sägearbeiten!