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Jumbo for President
Kolumne im Donaukurier, in der Mittelbayerischen Zeitung und der Passauer Neuen Presse vom 16.05.2025
Was schenkt man einem Mann, der eh schon alles hat? Diese Frage wird sich auch der Emir von Katar im Falle von Donald Trump gestellt haben. Es sollte natürlich etwas sein, was sich gut transportieren lässt. Aber es durfte auf keinen Fall etwas Mickriges sein. Eine Edel-Armbanduhr beispielsweise kriegt in den arabischen Ländern mittlerweile jeder Durchschnittsdiplomat hinterhergeschmissen. Und so hatte der Emir eine schöne Idee: Ein Flugzeug! Und zwar nicht so eine windige fliegende Seifenkiste, die der deutsche Kanzler sein Eigen nennt. Sondern einen echten (wenn auch nicht mehr benötigten) Jumbojet! Das darf durchaus als Zeichen der Wertschätzung interpretiert werden. Weshalb Donald Trump die geplante Aktion auch gleich mit „Ich würde so etwas nie ablehnen!“ kommentierte. Was wiederum die mittelöstlichen Gastgeber erfreuen dürfte.
So ein Teil kostet übrigens Hunderte von Millionen Dollar! Da muss die Frage erlaubt sein, weshalb Deutschland nie solche Präsente bekommt. Das mag vielleicht mit dem zu dezenten Auftritt von Alt-Kanzler Scholz zusammenhängen. Der wirkte ja immer eher wie der Fahrer des Kanzlers statt wie der Kanzler. Bestimmt hätte sich auch Annalena Baerbock über einen Jumbo gefreut. Für sie war die Vielfliegerei das Tollste am Job als Außenministerin. Aber mit ihrer feministischen Außenpolitik – was immer das auch sein sollte – konnte sich kein ernstzunehmender Staatschef und/oder Monarch anfreunden. Dabei wäre der Steuerzahler schon froh gewesen, wenn ein edler Spender aus dem Nahen oder Mittleren Osten wenigstens die alljährlich sechsstelligen Kosten für Frisur/Kosmetik übernommen hätte.
So aber kann sich der amerikanische Steuerzahler über die milde Gabe aus Katar freuen. Denn auch der amerikanische Staat muss den Gürtel enger schnallen. Die Leistungsbilanz der Amis ist seit ewigen Zeiten negativ. Was zu horrenden Auslandschulden geführt hat. Lockere 26 Billionen Dollar soll die USA dem Ausland schulden, weil die Bürger wie auch der Staatsapparat über ihren Verhältnissen leben. Da Deutschland nach eigenen Angaben auf den Schutz der Amis angewiesen ist, dürfte eines klar sein: Es braucht schleunigst ein imposantes Geschenk für Donald Trump. Wobei: New York bekommt ja jetzt ein Jahr lang Annalena Baerbock. Was sie mit dem katarischen Jumbo gemeinsam hat? Beide sind in der Heimat aussortiert.