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Jens Spahn – der absolute Burner
Kolumne im Donaukurier, in der Mittelbayerischen Zeitung und der Passauer Neuen Presse vom 27.06.2025
Hinter den Kulissen laufen sich die potenziellen Anwärter für die nächste Kanzlerschaft warm. Denn in schnelllebigen Zeiten will eine Regierung nicht mehr automatisch vier Jahre am Ruder sein. Bei der SPD ist die Kanzlerfrage schon geklärt. Lars Klingbeil hat ganz demokratisch im Selbstgespräch beschlossen, sich von lästigen Parteigremien gar nicht erst drein quatschen zu lassen. Bei der Union ist die Sache verzwickter. Denn CDU/CSU haben dank ihrer umwerfenden Wirtschaftskompetenz einen selbstverständlichen Anspruch aufs Kanzleramt. Während die SPD also Wert aufs Geld verteilen legt, muss aus Sicht der Union das Geld in der Wirtschaft landen. Jetzt wird auch dem Allerletzten dämmern, wieso eigentlich an Jens Spahn kein Vorbeikommen ist als Nachfolgekandidat von Friedrich Merz. Bis vor wenigen Wochen galt noch ein Robert Habeck als Genie dank der Investments in Pleitefirmen. Darüber kann ein Jens Spahn nur müde lächeln. Der gute Jens hat nämlich schon in der Pandemie weitsichtig agiert. Weil er gar nicht zuständig war, hat er munter drauf los Masken bestellt. Dabei hat er als Lieferanten und Logistiker vor allem die Firmen bevorzugt, vor denen er vom Innenministerium ausdrücklich gewarnt worden war.
Aber ein echter Spahn denkt sich eben: Ein Unternehmen wächst mit den Aufgaben! Und warum kompetente Unternehmen beauftragen, wenn es im eigenen Bekanntenkreis genug Inkompetente gibt? Man beziehungsweise Spahn will ja schließlich wissen, woran man ist. Mit dieser gewieften Vorgehensweise hat Spahn knapp sechs Milliarden Euro verbrannt. Um auch noch etwas für die deutsche CO2-Bilanz zu tun, hat er sogar noch Masken für über fünf Milliarden Euro buchstäblich verbrannt. Weil die Masken schier untauglich waren. Damit hat der Bald-Kanzlerkandidat eine ganz besondere Art von Fernwärme gefördert. Ein Untersuchungsausschuss dürfte sich auch mit der Frage auseinandersetzen, ob bei der nächsten Pandemie Spahn-Masken von vornherein eher als Ersatz für Pellets eingestuft werden. Oder noch besser: Wer sein Haus sanieren will, muss unbrauchbare Spahn-Masken als Dämmmaterial benutzen. Das wäre eine sinnvolle Zweitverwendung. Bleibt nur noch eine Frage offen: Gab es für Jens Spahn jemals eine sinnvolle Erstverwendung? Falls nicht, ist das Kanzleramt wirklich eine gute Option. Da kann er nicht viel anstellen. Siehe Olaf Scholz.