donaukurier
2000 Elefanten
Kolumne im Donaukurier, in der Mittelbayerischen Zeitung und der Passauer Neuen Presse vom 04.04.2024
Deutschland ist weltweit für seine Großzügigkeit bekannt. Umso schöner, wenn Germany auch mal von anderen mit Wohltaten bedacht wird. Und das auch noch sehr bedarfsgerecht. Was fällt seit Jahren auf, wenn man irgendwo zwischen Flensburg und Garmisch sich in der schönen Natur bewegt? Es sind nirgendwo Elefanten zu sehen! Dieses Defizit gehört bald der Vergangenheit an. Denn der Präsident von Botswana will Deutschland 20000 Elefanten schenken. Wie kommt Deutschland zu dieser Ehre? Da darf sich die Nation bei der grünen Bundesumweltministerin Lemke bedanken. Diese Dame muss wohl sehr viel Tagesfreizeit besitzen. Schließlich macht sie sich nicht nur Gedanken um die Umwelt in Deutschland. Nein, aus ihrem Berliner Büro regelt sie auch noch den Tierbestand auf dem afrikanischen Kontinent. Ist das Enthusiasmus oder doch schon ein Anflug von Größenwahn? Weder noch! Denn Lemke ist tatsächlich vom Fach als ausgebildete Zootechnikerin. Und damit bestens qualifiziert, nicht nur weltweit Ratschläge betreffs Tierbestand zu geben. Sie kann sich auch optimal um hierher migrierte Großtiere kümmern. Seltsamerweise hat die Umweltministerin nach ihrer Ausbildung nicht im Zoo gearbeitet, sondern als Briefzustellerin Post verteilt. Und das Abitur hat sie dann auch noch auf der Volkshochschule nachgeholt. So eine Erwerbsbiographie ist nicht nur spannend, sondern auch überzeugend.
Damit die Elefanten hierzulande schnell klarkommen und sinnvoll integriert werden, ist natürlich ein vernünftiges Jobangebot Pflicht und nicht Kür. Die Dickhäuter wären eine sehr sinnvolle Ergänzung zum lausigen öffentlichen Personennahverkehr auf dem Lande. Kurzstrecken klimaneutral mit dem Elefanten zu bewältigen, wäre ein großer Gewinn. Denn allen Ortens fehlt das Personal, um Busse oder Bahnen zu lenken. Und bei der Anwerbung ausländischer Fachkräfte hat auch noch niemand vorgeschrieben, sich nur auf Menschen zu konzentrieren. Außerdem braucht Botswana seine Leute selber. Nur bei den Elefanten herrscht ein ordentlicher Überschuss. Diese Tiere wären daher wirklich eine Bereicherung. Übrigens auch als Security auf deutschen Bauernhöfen. Bekanntlich dürfen ja Wölfe nicht geschossen werden. Aber eine Gefährderansprache durch einen botswanischen Elefanten sollte auch einen deutschen Wolf beeindrucken. Und Frau Lemke hätte einen neuen Fan: Hubert Aiwanger.