Hämokratie

Hämokratie - Django AsülPremiere: 1997
Derniere: 16.12.2000

Was soll man zu so einem Programm sagen? Zwei Stunden lang fabuliert und gestikuliert Django Asül auf seine betont ökonomische Art über Themen, die einen jeden interessieren (sollten). Worum geht es?

Es geht um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Es geht um Sein oder nicht Sein. Es geht um die wichtigen Fragen im zu Ende gehenden Jahrtausend: Warum läßt sich Finanzminister Eichel scheiden? Warum ignoriert man in Bayern die Grünen? Warum wirft sich ein Franke den Löwen zum Fraß vor? Warum war Karel Gott der Auftakt der NATO-Osterweiterung? Warum erschießen Erfurter Polizisten einen Kölner im Urlaub? Warum wimmelt es an der Algarve nur so von Osteuropäern? Warum laufen auch deutsche Schüler plötzlich Amok und veranstalten Massaker?

Neben all den Antworten gibt es natürlich nach wie vor die Nummern, die jetzt schon als Klassiker gehandelt werden: Der Dialog mit der Autobahnpolizei. Das Gespräch am Bankschalter. Der Schulterschluß mit dem Zimmernachbarn in der Augenklinik. Und natürlich die schrägen Geschichten vom Aufwachsen in Niederbayern und das Martyrium eines Vorschülers im Türkeiurlaub. Und es tauchen Figuren auf, wie sie ein jeder kennt und fürchtet: Ein weltoffener bayrischer Kreditabteilungsleiter, ein glänzend akklimatisierter Gastarbeiter und ein niederbayrischer Intellektueller. Django Asüls erstes Programm ist der ultimative Beitrag zur Völkerverständigung.

Denn endlich wird klar: Es geht nicht um schwarz oder weiß. Es geht nicht um richtig oder falsch. Es geht schlicht und ergreifend um gute Unterhaltung, wie sie nur von einem sein kann, der auf ein kurzes Leben zwischen allen ethnischen, kulturellen und antihumanistischen Stühlen blicken kann und sich in dieser Position sichtlich wohl fühlt.

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